Es geht um eine sozialverträgliche und “rücksichtsvolle” Energiepolitik!
Die gesellschaftliche Akzeptanz der “Energiewende” wird zunehmend wieder aufs Spiel gesetzt, weil der weitere Ausbau der Windindustrie immer mehr zu einer „absolutistischen Bewegung“ gerät: durch die Errichtung von Windindustrieanlagen ohne Wenn und Aber, geeignete Standorte hin oder her, die Dörfer und Städte immer dichter umstellt.
Denn es wird ganz offensichtlich nach einem doppelten Maximierungsprinzip verfahren: Effizienz-Maximierung bis an die Grenzen des jeweils technisch Machbaren in enger Allianz mit einer ökonomischen Gewinnmaximierung. Der Schutz von Mensch und Natur und die Vorsorge für den Erhalt von Lebensqualität in einer schützenswerten Kulturlandschaft werden darüber zunehmend zurückgestellt. Standortdiskussionen kann man sich damit leichtfertig ersparen.
Beim weiteren Ausbau der Windindustrie darf die gesellschaftliche und soziale Verantwortung nicht auf der Strecke bleiben. Und vor allem: Eine sozial verantwortliche, nachhaltige und zukunftsweisende Energiepolitik darf die Lebensqualität der Menschen vor Ort nicht aufs Spiel setzen. Im Gegenteil: Erhalt der Lebensqualität muss zu deren Maßgabe werden!
Für die praktische Politik heißt das unter anderem:
- Windindustrieanlagen sollten in großzügig bemessenen Abständen zu Wohngebieten errichtet werden. Denn nur dann lassen sich Belastungsrisiken für die Wohnbevölkerung minimieren.
- Bei der Planung und Erstellung von Windindustrieanlagen vor Ort kann auf eine sorgfältige Technikfolgenabschätzung nicht verzichtet werden. Dafür sind – unabhängig von der Dimensionierung und der Anzahl geplanter Windindustrieanlagen – sehr genaue Umweltverträglichkeitsprüfungen unerlässlich.
- Dabei hat eine verantwortliche und vorsorgende Politik auch die noch nicht geklärten Risiken (z. B. Belastungen durch tieffrequenten Schall) und den „subjektiven Faktor“ (z. B. die unterschiedlichen Belastungssensibilitäten der Menschen) zu berücksichtigen.